Nach 30 Jahren Arbeit und Anfang 50, hatte ich das Bedürfnis mal wieder was ganz anderes zu machen.

Zunächst gehen einem natürlich die Klassiker wie Kilimandscharo-Besteigung, Jakobsweg oder auch einen Marathon zu laufen – den ich in New York bereits schon hinter mir habe – etc. durch den Kopf.

Aber all das hat mich nicht so sehr begeistert!

Ein Gedanke lies mich dabei nie los, die Erinnerung an eine meiner schönsten Reisen, die ich bereits im Alter von 14 Jahren, also vor rund 39 Jahren, mit meinem damals besten Freund, der leider 2011 schon verstorben ist, gemacht habe.

Im Jahre 1977 sind wir mit Brustbeutel und Postsparbuch, Zelt, Kocher, Konserven, Schlafsack und Gepäck von Gerlingen mit dem Fahrrad in zehn Tagen an den Timmendorfer Strand an der Ostsee gefahren.

Wir hatten kein Handy, kein Navi, schwere Fahrräder, keine Gore-Tex-Kleidung und trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – war diese Reise einer meiner schönsten und beeindruckensten Erlebnisse.

Übernachtet haben wir damals im Zelt, in Jugendherbergen und einmal ausnahmsweise in einem Gasthof. Manchmal haben wir sogar gefragt, ob wir unser Zelt im Vorgarten einer Neubausiedlung aufschlagen dürfen.

Daran erinnert, war ich beim Thema Fahrrad!

Da ich in den letzten Jahren meine Liebe zu Mallorca entdeckt habe, war schnell der Bezug zu dieser wunderschönen Insel da. Dennoch wollte ich nicht einfach auf der Insel Fahrrad fahren, sondern auf die Insel.

Von dieser Idee gepackt, lies sie mich auch schon nicht mehr los. Also habe ich zum Jahreswechsel 2015/2016 angefangen, diesen Trip genauer zu planen und stellte mir so die Frage:

rund 1.400 Kilometer bis Barcelona – ist das mit einem normalen Fahrrad zu schaffen oder eignet sich hierfür das E-Bike besser?

Anfang 2016 auf der CMT im Bereich Fahrradfernreisen, kam dann der Durchbruch in zweierlei Hinsicht:

  1. Die Route wurde immer klarer: von Stuttgart über den Bodensee, nördlich von Zürich an den Schweizer Seen entlang bis Genf und dann ins Rhonetal – einer der schönsten Radwege Europas – bis zur Mittelmeerküste, entlang der französischen Cote d’Azur und der Costa del Sol bis Barcelona.
  1. Der zweite Durchbruch war aber mindestens genauso entscheidend, denn ich telefonierte an diesem Tag mit meinem Freund Christoph und erzählte ihm kurz, was ich auf der CMT mache. Er war äußerst interessiert.

Am darauffolgenden Wochenende fuhren wir mit 3 anderen Freunden nach Kitzbühel zum Hahnenkamm-Rennen und vertieften dabei unser Gespräch für diese außergewöhnliche Tour.

Christoph war mehr und mehr begeistert und hat spontan zugesagt.

Die ideale Konstellation bei diesem Trip schien mir aber eine Reise zu viert und so habe ich überlegt, wer denn noch gut zu uns passen würde. Daraufhin habe ich meine Freunde Bernd und Hans unabhängig voneinander angesprochen. Beide haben noch am gleichen Tag ihre Teilnahme zugesagt.

Seit Februar sind wir also am planen, vorbereiten und diskutieren. Bereits schon jetzt haben wir sehr viel Spaß und sind voller Euphorie und Begeisterung.

Jetzt, Mitte Juni, wird es aber auch wirklich Zeit, dass es endlich losgeht.